Mehr als die Hälfte der 115 Tunnel im Streckennetz der rhätischen Bahn (RHB) müssen aufgrund ihres Alters aktuell saniert werden. Hierfür entwickelte der Bahnbetreiber eigens ein neues, standardisiertes instandsetzungsverfahren: die „Normalbauweise Tunnel“. Diese verbessert Qualität und Wirtschaftlichkeit der Tunnelsanierungen und erhöht den Sicherheitsstandard sowie die Lebensdauer der Tunnel auf 70 bis 100 Jahre.
Eine gute und sehr erfolgreiche Methode also – die die Rhomberg Bahntechnik für den Bergünersteintunnel allerdings noch einmal verbessern konnte: Für den Umbau vom Schotter auf die definitive Feste Fahrbahn überzeugten die Bahntechnikspezialisten die Verantwortlichen der RhB mit dem für die Normalbauweise adaptierten System IVES. Hier werden weitgehend vorgefertigte Betonelemente benutzt, welche eine tägliche Leistung von 20 Metern in siebenstündigen Nachtsperren ermöglichen. Diese Lösung ist für den Bauherrn wirtschaftlicher und bringt auch einige technische Vorteile mit sich: Bei einem geringeren Ausbruchsquerschnitt, also einer geringeren Sohlabsenkung, und einer stabileren Gleislage reduzieren sich die Leistungen der RhB, wie z. B. der Einbau von Hilfsbrücken oder die Lieferung von Oberbaustoffen. Die komplette Tunnelaufweitung mit einer täglichen Leistung von 3,5 Metern wird nachfolgend in Nachtintervallen bewerkstelligt.
Das Projektvolumen beträgt ca. 11,5 Mio. CHF, Baubeginn war im Herbst 2019. Die Fertigstellung soll bis 2021 erfolgen. Lukas Herburger, Projektleiter: „Diese Lösung für die Instandhaltung des Bergünersteintunnels beweist einmal mehr die Reputation der Rhomberg Bahntechnik und der gesamten Rhomberg Sersa Rail Group als Komplettanbieter in der Bahntechnik mit hohem Kundenfokus und Innovationskraft.“
